Freitag, 14. November 2014

14. Kapitel

Wir standen auf einem Hügel und die Stadt, die sich unter uns erstreckte, sah vertaut aus. Entweder hatte sich mein Magen immer noch nicht von der erneuten Reise mit dem Menschenversand gestern erholt, oder die einzelnen Gebäude der Stadt schwankten hin und her.
Der Menschenversand hatte den erwarteten Effekt auf mich gehabt. Mir war speiübel gewesen und ich hatte mich eine halbe Stunde hinlegen müssen bis die Welt aufgehört hatte sich zu bewegen. Glücklicherweise hatten die Nonnen des Konvents, in dem wir gelandet waren, angeboten, dass wir die Nacht bei ihnen verbringen konnten. Dieses Angebot hatten wir dankend angenommen. Dieses Mal hatte sogar Kaffee mit rein gedurft. Die Nonnen hier waren sogar begeistert von ihm gewesen.
Heute hatte ich mich eigentlich schon wesentlich besser gefühlt, doch die schwankende Stadt unter mir löste ein nun allzu bekanntes Gefühl in meinem Magen aus.
„Warum genau heißt diese Stadt die schwingende Stadt?“, fragte ich zögernd.
„Einige sagen sie heißt so, weil sie komplett auf dem Wasser gebaut ist. Die ganze Stadt treibt praktisch wie auf vielen einzelnen Flößen. Das schwankt immer hin und her und hin und her und hin und…“
„Danke, Blue. Ich hab’s verstanden.“ Mein Magen hatte bei der Vorstellung wieder einen Satz gemacht. Hin und her, klar.
„Andere sagen es war einfach ein Schreibfehler auf dem Ortsschild und es sollte eigentlich die schwimmende Stadt heißen. Such dir was aus.“
Ich fand die Möglichkeiten ehrlich gesagt beide nicht so prickelnd. So oder so würde dieser Besuch eine Menge Schwanken beinhalten. Die Aussicht fand ich nicht so toll.
"Wir sind gleich da. Siehst du den Wal da vorne?"
Während wir auf die Stadt zugingen, blieb die Landschaft unverändert.  Links der Wal, ein großer bewaldeter Hügel in der Form eines Wales. Rechts das Mehr. Das war aber mehrwürdig.
„Der ist mal abgebrannt“, erklärte Blue als er meinen Blick auf die verkohlten Bäume sah. „Ein kleiner Walbrand, der außer Kontrolle geraten ist.“
„Warum heißt das Ding eigentlich Wörtermehr?“
„Was weiß ich“, grummelte Blue. „Weil es da mehr Wörter drin gibt als anderswo?“
„Haha.“
Je näher die Stadt kam, desto mehr bewahrheitete sich der Name. Dass die Gebäude sich nicht gegenseitig Stücke ausschlugen war entweder purer Zufall oder eine architektonische Meisterleistung. Jedes Haus stand auf einem eigenen Floß, das sich sacht im Wellengang wiegte. Die einzelnen Flöße waren durch Taue miteinander verbunden. Teilweise gingen die Holzplatten auf denen die Häuser standen direkt ineinander über, teilweise waren schmale oder breite Lücken dazwischen.
Wenn man in dieser Stadt mit einem Boot fahren wollte musste man den Weg wie seine Westentasche kennen. Das musste man allerdings auch wenn man nicht wollte, dass man mit seinem Fuß in einer der schmaleren Lücken stecken blieb. Der Gesamteindruck war: Vollkommenes Chaos.
Nachdem ich mich ein wenig an den Anblick gewöhnt hatte, geschah allerdings etwas Seltsames. Das Schwanken beruhigte mich, fast wie das Schaukeln einer Wiege.  Vielleicht gab es doch noch Hoffnung für mich und meinen Magen.
Diese Ruhe verflüchtigte sich so schnell wie sie gekommen war sobald wir die Stadt betraten. Das erste was uns begrüßte war ein Plotbunny, das uns mit süßen Augen ansah bevor Oma es mit ihrem Regenschirm zur Seite fegte.
„Die Viecher sind schon bis hierher vorgedrungen?“, stöhnte Blue. „Die sind eine echte Plage!“
Eine Frau zerrte einen Mann an uns vorbei, der sich heftig wehrte. „Paul, wir sind auf dem Weg ins Krakenhaus!“
„Aber ich will das schreiben! Das ist soooo süß!“
Er wehrte sich weiter, doch die Frau zog ihn an unserer Gruppe vorbei, in den Labyrinth der schwankenden Häuser, bis wir die „aber das ist soooo süß!“ Rufe nicht mehr hören konnten.
„Kommt. Schnell weiter bevor uns die Viecher auch überrennen“, schlug Blue vor.
Sein Vorschlag kam allerdings zu spät. Eine kleine Horde Plotbunnys hatte uns bereits entdeckt. Anscheinend waren das noch nicht ganz so viele wie in Schreibstadt, doch genug um uns gefährlich zu werden.
Dieses Mal entschlossen wir uns nur zu rennen. Oma schlug ein paar Mal mit dem Regenschirm zu, Phoenix und Blue traten nach den Bunnys und Freundschaf war sowieso immun. Was Kaffee dachte wusste ich nicht, doch er keckerte frech aus meinem Rucksack als wollte er die Bunnys verhöhnen.
Nur wenige der Bunnys schafften es uns zu folgen. Blue schlug blind nach einem Plotbunny, das sich mit hoffnungsvollem Ausdruck auf dem niedlichen Gesicht an ihn herangeschlichen hatte.
„Noch eine Idee für eine Geschichte ist das letzte, was ich gebrauchen kann. Wir müssen diese Viecher loswerden! Bevor wir die nächsten 40 Jahre mit Schreiben beschäftigt sind!“
„Autsch. Da hast du den Nager auf den Kopf getroffen“, meinte Oma nur.
 „Schau mal, das arme Ding ist k.o. …“ Ich beugte mich über den Hasen.
„Sei mal ein paar Jahre dabei, dann denkst du über die ganz anders“, schnaubte Blue.
Das flauschige Häschen lag tatsächlich bewusstlos auf der Straße. Um uns herum wütete weiter der Kampf. Wir waren mitten in eine kleine Menschentraube geraten, die sich ebenfalls gegen einen Haufen Bunnys zur Wehr setzte. Einer der Kämpfer lief auf der Straße herum und sammelte die Bunnys in einem Käfig ein.
„Meinst du echt das wird wieder?“, fragte ich mit besorgtem Blick auf den Hasen. Auf seinem weißen Fell begann sich ein roter Fleck auszubreiten.
„Die sind hart im Nehmen. Ich habe mal gehört die haben Tests mit einer Atomwaffe an denen ausgeführt. Hat nichts gebracht.“
Blue versetzte einem anderen Hasen einen Schlag. Während er abgelenkt war, nahm ich vorsichtig das Bunny hoch. Sein Herz schlug rasend schnell. Es war so klein, dass es in meine Hand passte und beinah darin verschwand.
„Du bist ja noch ein Baby…“, flüsterte ich.
Bevor irgendjemand es bemerkte, steckte ich das Bunny in eine Tasche meiner Tunika. Die Beule war von außen kaum zu sehen. Wenn ich aufpasste, würde es niemand mitbekommen. Ich konnte die Kommentare jetzt schon hören. Was sollte ich mit einem Bunny wenn überall tausende herumhoppelten?
Weil es jetzt mein Bunny war. So einfach war das.
„Mia! Wir müssen weiter!“ Der Arm meiner Oma schoss aus dem Chaos hervor und zog mich in eine Gasse.
Die anderen waren auch da und zerrten mich weiter über den schwankenden Untergrund. Wie Freundschaf es schaffte auf den ganzen Planken zu laufen und über die Wassergräben dazwischen zu springen war mir ein Rätsel.
„Da rein! Da rein!“
Blue deutete auf ein seltsam anmutendes Haus. Es war windschief und hatte Bullaugen statt Fenstern. Auf einem verwitterten Schild am Eingang war eine Harfe abgebildet. Die Hälfte des Gebäudes ragte ins Wörtermehr hinein, da wir mittlerweile am Hafenbecken angekommen waren.
„Wie geht diese Tür auf!“
Blue war kurz davor mit dem Fuß gegen die Tür zu treten, doch meine Oma zog ihn gerade noch zurück. Das würde keinen guten ersten Eindruck machen.
„Bitte Gockel anstupsen damit das Krähen uns ruft. Danke“, las ich von einem Schild vor.
Neben der Tür war ein Gusseiserner Gockel angebracht. Als ich ihn vorsichtig berührte verfärbte er sich golden und stieß einen heiseren Schrei aus, der sich eher anhörte als würde er ersticken.
Allerdings ging dadurch die Tür auf und wir alle purzelten übereinander in die Kneipe hinein. Glücklicherweise landeten wir weich, denn Freundschaf war vorgegangen und seine Wolle fing den Sturz ab. Hinter uns wurde die Tür ins Schloss geworfen gerade als eine weitere Meute Leute die Stege entlanglief, um sich in den Kampf mit den Plotbunnys zu stürzen.
„Willkommen in der Harfenkneipe“, hustete Blue, der eine Ladung des Staubs auf dem Fußboden abbekommen hatte.
Mühsam rappelte ich mich auf. Nicht nur der Fußboden war dreckig, auch der Rest der Kneipe sah eher zwielichtig aus. Das ganze Gebäude bestand aus Holz, auch wenn es an einigen Stellen so aussah als sei alles eher notdürftig zusammengezimmert worden. Durch einige Lücken schien Tageslicht. Das wiederum war nicht schlecht, denn außer diesem Licht gab es nur einige schummrige Lampen, die allerdings von einer so dichten Staubschicht bedeckt waren, dass man das, was durchschien, kaum noch Licht nennen konnte.
Auch die Klientel war alles andere als angenehm anzusehen. Sie bestand hauptsächlich aus einer Menge Seemänner mit geschorenen Köpfen und tätowierten Oberarmen. Ich war mir sicher, dass ich einige Holzbeine finden würde wenn ich einen Blick unter die Tische werfen würde. Augenklappen sahen mir jedenfalls genug entgegen.
Blue versuchte unseren Auftritt wieder wett zu machen, indem er sich schnell aufrichtete und eine möglichst arrogante Miene aufsetzte. Die Männer, die ihre Glücksspiele unterbrochen hatten als wir mit der Tür ins Haus gefallen waren, setzten ihre Handlungen fort. Ein Mann im hinteren Teil der Kneipe begann einen Nagel mit einem Hummer in die Wand zu schlagen. Ob es eine Wette war, oder er nur ein Bild aufhängen wollte – armer Hummer.
In einer besonders dunklen Ecke war noch ein Tisch frei. Weil ein Stuhl fehlte wollte Blue einen Schemel von der Bar nehmen.
„Nicht auf den da setzen!“, rief der Wirt. „Der Holzschämel schämt sich immer ein bisschen. Er hält sich für zu instabil.“ Dann deutete er auf die drei freien Stühle, die um den Tisch herum saßen, der sich neben dem Holzschämel befand. „Auf die Stühle bitte auch nicht. Die versuchen ihn aufzumuntern.“
„Okay…“
Blue schnappte sich stattdessen einen Stuhl von einem der besetzten Tische. Die Piraten hatten zum Glück gerade nur Augen für ihr Pokerspiel, wo gerade die letzte Karte aufgedeckt wurde.
„Was soll’s sein?“
Der Wirt war vor ihrem Tisch aufgetaucht. Ich hatte nur Zeit einen kurzen Blick auf die Karte zu werfen. Selbst das sagte mir nicht viel, denn die Karte war so verdreckt, dass man kaum etwas erkennen konnte.
„Ich nehme… eine Schaum-Brühe?“
Meine Bestellung hörte sich mehr wie eine Frage an, da ich mir bis zuletzt nicht sicher gewesen war ob ich den Namen tatsächlich richtig gelesen hatte. Der Rest der Runde orderte Bier und einige andere Gerichte, die ich nicht hatte entziffern können. Dem Schaf warf der Wirt nur einen misstrauischen Blick zu und ging dann zurück zur Bar, um alles vorzubereiten.
„Lagebesprechung“, startete Blue das Gespräch. „Wir müssen diesen Lurz finden.“
„Da sind wir hier an der richtigen Stelle“, meinte Phoenix. „Wenn du einen Piraten suchst, geh in eine Piratenkneipe. Wir sind hier ganz eindeutig in einer Piratenkneipe. Jetzt müssen wir nur noch jemanden finden, der uns Informationen gibt. Das wird das eigentlich Problem.“
Das Bier kam zuerst und die Besprechung der Pläne wurde so weit nach hinten verschoben, dass der Wirt weit genug weg sein würde, um nichts davon mitzubekommen und zu testen ob das Bier hier trinkbar war. Die anderen hatten wohl entschieden, dass es nicht giftig war, denn bald standen eine Menge halbleere Gläser auf dem Tisch und eine dampfende Schaumbrühe vor mir. Skeptisch musterte ich das Zeug.
Es hatte eine seltsame Konsistenz, wie die Seifenblasen in einem Schaumbad. Dabei hatte es aber die Farbe von vergilbtem Pergament. Meerschaumbrühe? Oder vielleicht Mehrschaumbrühe?
Meine Oma schien jedoch so dankbar zu sein etwas zu Essen zu bekommen, dass die sich gleich zwei Stücke Tiramisau auf den Teller tat. Auch Blue und Phoenix zeigten keine Hemmungen und aßen tapfer das Gularsch, das sie sich teilten.
Wenn die das schafften, dann konnte ich das wohl auch. Ich tauchte zögernd einen Löffel ein, hielt kurz inne bevor ich ihn mir in den Mund steckte und schluckte widerwillig. Erstaunlicherweise war es nicht so schlecht wie ich erwartet hatte. Es schmeckte zwar auch nicht besonders gut, aber wie schon gesagt. Vergiftet war es wohl nicht.
Während wir schweigend aßen und tranken, hatte die Lautstärke in der Kneipe wieder zugenommen, vielleicht weil sich alle an unsere Anwesenheit gewöhnt hatten. Am hintersten Tisch wurde Eilsaufen gespielt.
„Die Sachen, die ich nachts erbrochen habe, kann ich am nächsten Tag am Spieltisch vermehren!“
Dieser Kommentar eines betrunkenen Mannes machte sogar Sinn, wenn man die Unterhaltung davor mitbekommen hatte. Anscheinend erbrach besagter Mann nämlich manchmal Gold. Ob er das lediglich den Tag über verschluckte, oder ob er tatsächlich Opfer eines seltsamen Fluches geworden war, wusste ich jedoch nicht.
An einem anderen Tisch wurden Zaubertricks vorgeführt. Eine sehr muskulöse Frau machte gerade vor wie man Scheine in Münzen stecken konnte. Da sein Bier zur Neige gegangen war, hatte sich Blue ein neues Getränk beschafft. Die Falsche war für alle gedacht und misstrauisch schenkte ich mir ein wenig Rotzwein ein.
„Das ist doch nicht wirklich…? Oder?“
Blues Lächeln gefiel mir nicht, also schob ich das Glas wieder von mir und sah stattdessen den anderen dabei zu wie sie das Zeug tatsächlich tranken. Ich mochte vielleicht verrückt genug sein beim NaNo mitzumachen und verrückt genug mit auf diese Mission zu kommen, aber irgendwo war bei mir Schluss.
„Sollten wir nicht endlich darüber beraten wie es weitergeht? Wenn wir einen von den Saufbolden dazu bringen wollen uns zu sagen wo dieser Lurz ist, sollten wie einen Plan haben, oder?“ War vielleicht doch irgendwas im Essen, das die anderen so faul werden ließ? Oder war es einfach nur mein Wunsch so schnell wie möglich aus dieser schwankenden Hölle zu verschwinden?
„Ich habe tatsächlich eine Idee“, sagte meine Oma. „Dazu brauchen wir nur…“
Das war der Zeitpunkt, an dem ich von einer verhüllten Person angeprangen wurde, die sich mit einem lauten Kampfesschei auf mich stürzte. Schreiend fiel ich hintenüber als mein Stuhl umkippte.
„Geh von ihr runter, Angreifere!“, schrie Blue und zog die Person von mir.
Hätte der Kerl – ein Angreifere? Was? – einen Zentimeter weiter rechts gegriffen hätte er glatt mein Plotbunny zerquetscht, das sich immer noch in meiner Brusttasche befand.
Blue und der Angreifere waren auf dem Tisch gelandet, auf dem bis eben noch der Rotzwein gestanden hatte. Der lief nun durch die Dielen im Fußboden ins Wasser hinunter. Der Tisch gab unter dem Gewicht der Kämpfer nach und fiel krachend zu Boden. Gleichzeitig zerbarst fast eine komplette Seite der Kneipe und noch mehr verhüllte Personen verschafften sich auf diese Weise Einlass. Einige von ihnen sahen aus wie der Kerl, der mich angeprungen hatte, einfach ein Kapuzenpullover, dessen Kapuze bis tief ins Gesicht gezogen war. Andere waren von Kopf bis Fuß in schwarze Kleidung gehüllt und schienen in einem seltsamen Kampfrauch zu sein.
„Was um Himmels Willen sind das für Dinger!“, schrie ich meiner Oma zu, die gerade dabei war die Spitze ihres lila Regenschirms im Magen eines Angreifere zu versenken.
„Rauchninjas!“, schrie sie zurück. „Und Angreiferes!“
Sie hieb erneut auf den Angreifere ein, der sich mittlerweile vor Schmerzen krümmte und dann unter dem Tisch liegen blieb ohne sich zu rühren. Sofort nahm sie sich den nächsten vor, der es wagte zu nah an sie heranzukommen. Ich hingegen versuchte mich vom Kampf fernzuhalten soweit es mir möglich war.
„Rauchninjas wurden seit Jahren nicht mehr gesehen!“, rief sie mir zu und landete einen Schlag auf dem Kopf ihres Gegners. „Sie sind angeblich extrem gefährlich und… warte kurz.“ Der nächste Schlag traf den Angreifere am Kehlkopf und er landete auf seinem gefallenen Kameraden. „…und unterstehen einem einzigen Anführer. Angreifere sind einfach nur eine mafiaähnliche Organisation aus der schwingenden Stadt.“
Blue hatte mittlerweile zwei seiner Gegner besiegt, den ersten Angreifere nicht mitgerechnet, der seit dem Sturz vom Tisch träumend auf dem Boden lag. Die Piraten und der Wirt, die vorher die Harfenkneipe bevölkert hatten, hatten schon lange das Weite gesucht.
„Blue! Nimmt eine von deinen komischen Tabletten! Die aus dem Kloster!“, schlug ich vor als ich sah, dass er einen rechten Haken von einem der Ninjas einsteckte.
Dafür, dass Ninjas angeblich so geheimnisvoll und leise und im Verborgenen arbeiteten waren diese hier etwas… grobmotorisch.
„Komm nicht ran!“, schrie er nur.
Der Rauch in der Kneipe hatte zugenommen, sodass meine Augen begannen zu tränen. Wo kam das Zeug nur her? Dünsteten die den selber aus? Oder liefen die mit ununterbrochen brennenden Rächerstäbchen herum? Langsam geriet die Situation mehr als außer Kontrolle.
Ach ne, wies ich mich selbst zurecht. Die Situation war außer Kontrolle geraten als der erste Angreifere auf mir gelandet war.
Ich bemerkte es sofort als der Rauch sich veränderte. Ich atmete das Zeug seit mittlerweile Gott weiß wie vielen Minuten ein, doch jetzt waren es keine Rauchninjas mehr vor denen ich Angst hatte. Der orangene Schimmer, der in einer Ecke der Kneipe aufgeflammt war bestätigte mich in meiner Vermutung.
„Die haben die Kneipe angezündet!“
Blue hatte gerade den nächsten Rauchninja k.o. geschlagen und meine Oma war damit beschäftigt mit einem anderen um ihren Regenschirm zu kämpfen. Irgendwie hatte der Ninja die Spitze zu fassen bekommen. Er versuchte nun ihr den Regenschirm zu entreißen.
„Oma, lass den Schirm!“
Sie hatte nicht vor das Ding loszulassen, soviel war klar. Stöhnend schnappte ich mir den Holzschämel und hieb ihm den Ninja von hinten über den Kopf. Der Schlag war zwar nicht genug um den Rauchninja bewusstlos werden zu lassen – der Holzschämel war wohl wirklich instabil gewesen – aber immerhin ließ er den Schirm los und stolperte zur Seite.
Das gab mir die Chance meine Oma durch den Haufen von zerborstenem Holz zu zerren und auf die andere Seite der Kneipe zu gelangen, wo sich nicht nur das Loch in der Wand, sondern auch der Rest der Truppe befand. Inklusive Freundschaf, das sich mit weit aufgerissenen Augen in die schmale Lücke zwischen Bar und Wand gequetscht hatte.
„Die Kneipe brennt! Lasst uns endlich verschwinden!“
Endlich hatten die anderen den Ernst der Lage verstanden. Sogar Freundschaf hatte sich aus seiner Lücke bugsiert und stand erwartungsvoll neben dem Loch in der Wand. Es hatte doch nicht etwa vor…
Doch da hatte Blue mich schon gepackt. „Die Tür ist blockiert. Wir müssen hier raus.“
Warum konnte diese ganze Sache nicht mal einfach sein? War das zu viel verlangt?

5 Kommentare:

  1. "Die anderen waren auch da und zerrten mich weiter über den schwankenden Untergrund. Wie Freundschaft es schaffte auf den ganzen Planken zu laufen und über die Wassergräben dazwischen zu springen war mir ein Rätsel."

    Das hat sich wohl jemand bei einem Tippfehler vertippt - Freundschaf heißt das liebe Tier!

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    1. Danke. Das hatte ich glatt überlesen. :)
      Ist aber auch schwer sich nicht zu vertippen wenn man eigentlich Vertipper schreibt. Dasselbe Problem hatte ich beim Auzug. Der ist immer zum Aufzug mutiert. Und der Könling zum Könking, wobei das schon wieder passt.

      Also, falls noch jemandem Fehler auffallen: Bitte sagen!

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  2. Neiiiiin, eine schwimmende Stadt :D Ich will auch da hin ^^ Und dann gucke ich mir an, wie die Betrunkenen nachts versuchen, nicht ins Wörtermehr zu fallen...

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  3. (Zitat) Das flauschige Häschen lag tatsächlich bewusstlos auf der Straße. Um uns herum wütete weiter der Kamp.

    Kein Fehler im Fehler aber ein Fehler ^^

    Ui, jetzt hagelts aber Tippfehler XD Also ich würde um zu entkommen die Türe aufschießen <.<

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  4. Ab hier wird es gefährlich. Es ist scheinbar dem Herren der Rauchninjas nicht Recht, dass das NaNoLand gerettet wird. Das ist verzwickter, als gedacht :O

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